Man schreibt das Jahr 1986. In Berlin gibt es eine Mauer. Durch das Transitfahren habe ich den Wert des Begriffes "Freiheit" deutlich vor Augen. Ein kleiner Bausparvertrag wird fällig. In Berlin eine Eigentumswohnung kaufen? Dazu ist der kreditierte Betrag viel zu niedrig. Eigentlich wäre ein Fuß in der Freiheit auch besser. Außerdem scheinen die Bausparkassen in Liquidität zu schwimmen. Auf meine Frage: "finanzieren Sie auch ein Grundstück im Ausland?" erhalte ich die Antwort: "Ja, natürlich. (und unausgesprochen: Hauptsache, wir dürfen Ihnen einen Kredit geben!) So fahre ich mit meiner Familie nach Südfrankreich - und das ist eine schöne Gegend. Bevor wir dort jedoch auch nur ein einziges Grundstück besichtigen, wird der Wagen aufgebrochen. Irgendwie ist uns daraufhin die Lust vergangen, dort zu investieren. Der nächste Urlaub führt in die USA: wir fliegen nach Süden (Miami/Florida) und fahren mit einem Leihwagen nach Norden (Oshkosh/Wisconsin) und zurück. Unterwegs besichtigen wir Grundstücke: in Kentucky, in West-Texas und anderswo. Der Osten von Texas ist grün, hügelig, bewaldet, die Verkaufsagentur sehr freundlich und kooperativ. Aus vielen kleinen Gründen fiel dann die Wahl dorthin. Heute ist der Bausparkassenkredit abgezahlt. Inzwischen entstand dort eine kleine Basis zum Wohnen, Arbeiten, zum Leben.
Ein Amiga hat eine gut dokumentierte graphische Bibliothek. So ist es leicht, die Transformationsmatrizen für ein 3D-CAD-Programm zu realisieren, was wenigstens Drahtgittermodelle zeigen kann. Der Pointer ist übrigens ein Entwurf von Matthias. Auf anderen Screens konnten alle Punkte und deren Verbindungen editiert werden. Zum Schluß dann ein Tastendruck und es wurde eine Liste mit allen Bauteilen gedruckt.
Nach einigen Urlauben und Jahren war es dann ungefähr 1995 soweit: Hier schon mit Dach, leider aber noch ohne Wasserversorgung, ohne Innenausbau. Und man sieht den alten Chevy, der immer noch treue Dienste leistet.
Der E-zähler, der Platz für den Eisenschrott, die Zielscheibe für Schießübungen - und der Brunnen... und wohin mit der Wasserpumpe?
Sicherheit für die Wasserpumpe. Und natürlich auch ein Platz für Werkzeuge und zentrale Einrichtungen. So entstand das Pumpenhaus. Innen 3,2 x 3,2 x 2 m, aus Beton. Mit solider Eisentür und einem Doppelbartschloss. Dieser Tornado-sichere Kern wurde später weiter umbaut und erweitert um Lagerraum für weniger wertvolle Sachen zu schaffen.
Hier sieht man einen Graben: Zwischen dem sicheren Kern des Pumpenhauses und dem Wohnhaus liegt alles unterirdisch: Wasser- und Stromleitungen, Telefon- und Signalkabel.
Nun ist das Pumpenhaus fertig und alle Leitungen zwischen Haus und Pumpenhaus laufen tief und sicher unter der Wiese.
Ein Blick -hier im Winter, das Grass ist braun- durch das dreiteilige Panoramafenster. Nebenbei: die Deckenlampe gibt's bei IKEA/Deutschland.
Das ist der digitale Regenmesser. Immer wenn der Trichter ein paar Milliliter gesammelt hat, kippt die Waage das Wasser aus und ein Reedkontakt wird registriert.
Der rechte weisse Kasten ist das eigentliche Gehirn, das ELK-System. es merkt alles, was auf der Farm signalisiert wird: Temperaturen, Wasserstand, Bewegungsmelder, Türkontakte usw. Und es kann über 200 Ausgänge schalten und zusätzlich noch über 200 X10-Geräte bedienen. Darüber läuft auch die Bewässerung, deren Steuermodule auf der selbstgebauten langen Steckdosenleiste unten sitzen. Der rechte Computer dient nur zum Einstellen des ELK-Systems.
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Hier sieht man die Wasserpumpe mit Steuerung und Nebenanlagen. Dafür wurde das Pumpenhaus ja eigentlich gebaut. Wertvolles Werkzeug und Material lagert natürlich auch hier drinnen.
Das ist die Zuführung vom Wasser aus dem Pumpenhaus ins Haus und auch gleich zur Wasserverteilung im Carport. Einige Signalkabel sind unvermeidlich. Ein RS485-Bus für das ELK-System ebenso. Hier wohnt ein Lizard, eine kleine Eidechse, die alles mehr oder weniger Insektenfrei hält. Dieses kleine Chamäleon kann die Farben Grün und Braun schon perfekt. Und scheinbar lernt es hier gerade blaue Farbe zu imitieren. Denn die 2 bläulichen Flecken -auf dem Rücken und unter dem Auge- ist auch auf anderen Fotos zu sehen!
Hier kann man meine Mailboxnummer ablesen, falls man mich besuchen will! Eine Copperhead ist die giftigste Schlange, die Texas zu bieten hat. Normalerweise lebt sie im Gras. Hier liegt sie nur, weil sie schon tot ist. Weshalb tragen Texaner Stiefel? Wer keine trägt, überlebt den Biß dieser Schlange nicht!
Das war jetzt mal ein kleiner Überblick über meine kleine Farm. 12 ha, meist Mischwald. Alles soll irgendwann in eine Nußbaumplantage verwandelt werden. Das wird noch dauern, denn der Aufbau kostet Zeit und ich bin ja auch nicht immer in Texas. Aber von Zeit zu Zeit gibt es hier Updates.